Die TAP®-Schiene
Historie

Die TAP®-Schiene wurde in den 90er Jahren von dem amerikanischen Zahnarzt und Ingenieur Dr. W. Keith Thornton entwickelt. Dr. Thornton arbeitet in dritter Generation als Zahnarzt in Dallas, Texas und hat sich u.a. einen Namen als Experte für Kiefergelenkserkrankungen gemacht.

Während seiner Militärzeit als Zahnarzt der US-Navy auf den Philippinen war er häufig auch an Notoperationen und Erste Hilfe Maßnahmen beteiligt. Patienten, die unter Atemnot oder Erstickungsanfällen litten, wurde in einer Ersten Hilfe Maßnahme durch das schnelle Vorziehen des Unterkiefers und dem damit verbundenen Öffnen des Rachenraums wirksam geholfen.

Als sich Dr. Thornton Anfang der 90er Jahre erstmals mit der Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe beschäftigte, erinnerte er sich an diese wirkungsvolle Maßnahme zur Öffnung des Rachenraums. Es war für ihn naheliegend, dass es mithilfe einer geeigneten Schienenkonstruktion möglich sein musste, den Unterkiefer während des Schlafes nach vorne zu verlagern und so den hinteren Luftweg zu öffnen.

Es gelang ihm relativ schnell, nicht zuletzt aufgrund seines Ingenieur-Studiums, eine mechanische Konstruktion zu entwickeln, die, eingebaut in zwei Zahnschienen, den Unterkiefer zuverlässig und kontrolliert in eine vorgelagerte Position bringt: Der „Thornton Adjustable Positioner“ – kurz TAP® – war geboren.

Schnell zeigten wissenschaftliche Studien, dass mithilfe der TAP®-Schiene eine gezielte und wirksame Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe möglich war: Eine wissenschaftliche Studie ergab eine 96%-ige Erfolgsquote durch den Einsatz der TAP®-Schiene (Pancer et al. (1999): Evaluation of Variable Mandibular Advancement Appliance for Treatment of Snoring and Sleep Apnea, in: Chest 1999, 116(6): 1511-1518).

Heute gehört die TAP®-Schiene zu den meistverwendeten Schnarchtherapiegeräten in den USA.

Vorteile

TAP® – die einfache und schnelle Lösung.

Egal, ob Schnarchen Ihre Beziehung oder Ihre Gesundheit bedroht – die einfachste Hilfe ist die TAP®-Schiene. Ihr Kieferorthopäde oder Zahnarzt fertigt Ihnen ganz ohne operative Eingriffe oder langwierige Behandlungen Ihre individuelle Schiene an. Sie hält während des Schlafens Ihren Unterkiefer vorn – somit bleiben die Atemwege frei und Ihre Schnarchprobleme werden deutlich reduziert bzw. nach Feineinstellung sehr häufig vollständig beseitigt.

Dementsprechend sind intraorale Behandlungsgeräte längst zu einer anerkannten Alternative zur Therapie mit Beatmungsmasken (nCPAP) geworden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit spezieller Unterkieferprotrusionsschienen wie der TAP®-Schiene. Auch in den Richtlinien der amerikanischen und deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (AASM/DGSM) werden intraorale Geräte für die Behandlung des Schnarchens und der leichten bis mittelgradigen Formen der Schlafapnoe als alternative oder ergänzende Therapieform empfohlen (DGSM (2009): S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen, in: Somnologie 13: 4–160).

Vorteile

  1. ERWIESENE WIRKSAMKEIT
    Bimaxilläre Geräte weisen eine hohe Erfolgsquote bei der Behandlung des Schnarchens und der leichten bis mittelgradigen Schlafanpoe auf.
  2. EINFACHE HANDHABUNG
    Einsetzen und Entnehmen der Schiene realisieren Sie selbst.
  3. VERTRÄGLICH UND SICHER
    Alle Funktionselemente bestehen aus biokompatiblen und nickelfreien Werkstoffen.
  4. HOHER TRAGEKOMFORT
    Die Schiene wird individuell für Sie hergestellt, ermöglicht große Beweglichkeit und ist stufenlos einstellbar.
Ausführungen

Sechs Schienenvarianten
für unterschiedliche Indikationen

TAP®-Schienen sind grundsätzlich für alle Patienten geeignet, die einen guten Zahnstatus mit mindestens 8 eigenen Zähnen und eine ausreichende Beweglichkeit des Unterkiefers aufweisen. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung sind bis heute vier verschiedene Schienenvarianten, ein Gerät für die kombinierte Therapie und ein Testgerät entstanden, die unterschiedlichen Bisslagen und Patientenbedürfnissen Rechnung tragen.

TAP® Standard

Diese ursprünglich von Dr. Thornton entwickelte Version ermöglicht eine gezielte und wirksame Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe. Sie verfügt über einen langen Aktivierungsweg mit frontaler, externer Titrationseinheit, die der Patient einfach und unkompliziert selbst justieren kann.

  • Schiene aus biokompatiblem Kunststoff
  • Verstelleinheit aus rostfreiem Stahl 
  • Indiziert für Ausgangsbisslage Klasse I, III und bei parallel vorliegendem Bruxismus
  • Positionierschraube abnehmbar und austauschbar gegen eine TAP®-Abschlussplatte
  • Externe Titrationseinheit, während des Tragens im Mund verstellbar
  • Titration / Verstellweg: 20 mm

TAP®-T

Bei dieser Weiterentwicklung wurden die Abmessungen der OK-Verstelleinheit wesentlich verringert, so dass die Protrusionsverstellung bündig in die Oberkieferschiene integriert ist. Der Lippenschluss ist damit während der Tragezeit jederzeit gewährleistet. Die TAP®-T OK-Verstelleinheit ist aus einer nickelfreien, biokompatiblen Titan-Legierung, die sich als Implantat-Werkstoff bewährt hat. Die UK-Zentriereinheit ist aus einer hochfesten Edelstahllegierung.

  • Schiene aus biokompatiblem Kunststoff
  • OK-Verstelleinheit aus nickelfreier, biokompatiblem Titanlegierung
  • UK-Zentrierung aus einer hochfesten CoCr-Legierung
  • Indiziert für Ausgangsbisslage Klasse I und III
  • Für Patienten mit Nickelallergie verträglich
  • Während des Tragens im Mund verstellbar
  • Titration / Verstellweg: 7 mm

TAP®-T Reverse

Die TAP®-T Reverse besitzt eine verkleinerte Oberkiefer-Verstelleinheit aus Titan und wurde speziell für die Versorgung von Patienten mit Tief- und Deckbiss entwickelt. Die Einstellung der Unterkieferprotrusion erfolgt bei der TAP®-T Reverse mit dem Aktivierungsschlüssel von palatinal, da diese verkleinerte Verstelleinheit in die DURASOFT®-Schiene hinter die oberen Schneidezähne eingearbeitet wird.

  • Schiene aus biokompatiblem Kunststoff
  • OK-Verstelleinheit aus biokompatiblem Titan
  • UK-Zentrierung aus nickelfreier Edelstahllegierung
  • Indiziert für Ausgangsbisslage Klasse I, III und bei Tiefbiss
  • Für Patienten mit Nickelallergie verträglich
  • Titration / Verstellweg: 4 mm

dreamTAP

Die Konstruktion der dreamTAP zeichnet sich durch eine veränderte Einbauposition der Komponenten, d. h.  eine im Unterkiefer platzierte Verstelleinheit aus. Dieser Aufbau schafft mehr Platz für die Zunge und bietet damit für den Patienten noch mehr Tragekomfort. Durch auswechselbare Haken wird ein Verstellweg von bis zu 15 mm erreicht. Die dreamTAP Komponenten sind aus einer nickelfreien CrCo-Legierung im MIM-(metal injection moulding) Verfahren hergestellt und dadurch extrem stabil.

  • Schiene aus biokompatiblem Kunststoff
  • Verstelleinheit aus nickelfreier CrCo-Legierung
  • Indiziert für Ausgangsbisslage Klasse I, II, III und bei Tiefbiss
  • Für Patienten mit Nickelallergie verträglich
  • Titration / Verstellweg: bis zu 15 mm durch auswechselbare Haken
  • 10 mm laterale Beweglichkeit
  • Große Zungenfreiheit
  • Während des Tragens im Mund verstellbar
  • Für kombinierte Therapie geeignet
Kombinierte Therapie

TAP® PAP

Diese Nasenpolstermaske wurde für Patienten mit niedriger CPAP Akzeptanz entwickelt und wird über ein ThermAcryl Mundstück im Oberkiefer eingesetzt. Sie sitzt komfortabel und stabil ohne zu verrutschen, ist absolut dicht und hinterlässt keine störenden Abdrücke auf Gesicht und Nase. Für den Einsatz in der kombinierten Therapie wird die TAP® PAP um eine Unterkieferschiene ergänzt, so dass durch die Vorverlagerung des Unterkiefers der Maskendruck gesenkt werden kann.

  • Metallfreie Nasenpolstermaske
  • Optimale Passform durch weiche Nasenpolster in 3 Größen
  • Mit Unterkieferschiene für die kombinierte Therapie einsetzbar
  • Verstellweg: 20 mm
  • ThermAcryl Mundstück für individuelle Anpassung
  • Keine Kopfgurte
Testgerät

myTAP

Apparative Verfahren wie die TAP®-Schiene zur Protrusion des Unterkiefers sind vor allem bei primärem Schnarchen und leichten bis mittelschweren Formen der Schlafapnoe eine geeignete Therapie, die ganz ohne invasive oder operative Maßnahmen auskommt.

Um zu prüfen, ob bimaxilläre Geräte grundsätzlich für einen Patienten infrage kommen, steht mit dem myTAP ein diagnostisches Testgerät zur Verfügung, das preiswert, stufenlos verstellbar und einfach anzuwenden ist. Konstruktion und Design basieren auf der TAP®-Schiene, das Mundstück besteht jedoch aus ThermAcryl – einem  leichten Kunststoffmaterial, das sich in heißem Wasser erweichen und anschließend im Mund anpassen lässt. Mithilfe des Verstellmechanismus wird die optimale Protrusion des Unterkiefers eingestellt. Eine stufenlose, nachträgliche Veränderung dieser Position ist jederzeit problemlos möglich.

Mit dem Anwendungsvideos zu myTAP®, das Sie hier finden, können Sie die Anpassung des Testgerätes Schritt für Schritt nachvollziehen.

  • Individuelle Anpassung in der Praxis in nur 15 Minuten
  • Grazile Konstruktion
  • Metallfrei, kein allergenes Potenzial
  • Volle laterale Beweglichkeit
  • Titration / Verstellweg: 20 mm
Zertifizierte TAP®-Partner

Zertifizierte TAP®-Partner in Ihrer Nähe

TAP® Behandlungsgeräte dürfen nur von zertifizierten Zahntechnikern hergestellt werden, die eine entsprechende Fortbildung absolviert haben. Auch behandelnde Zahnärzte und Kieferorthopäden sollten über eine entsprechende Zusatzqualifikation verfügen (Klinikkurs Zahnärztliche Schlafmedizin).

Die Lieferung von TAP® Kits, Komponenten und Zubehör erfolgt daher grundsätzlich nur an qualifiziertes Fachpersonal, d.h. an zertifizierte Teilnehmer des TAP® Technikkurses bzw. TAP® Lizenzlabore (ausgenommen TAP® PAP und myTAP).

Über die Suchfunktion können Sie die zertifizierten TAP®-Partner bei Ihnen vor Ort suchen und kontaktieren. Sollten Sie keinen Zahnarzt oder Kieferorthopäden in Ihrem Umkreis finden, wenden Sie sich direkt an einen Schlafmediziner. Diese Ärzte sind interdisziplinär aufgestellt und in der Regel Teil eines Netzwerks, das auch HNO-Ärzte und Zahnärzte/Kieferorthopäden umfasst.

Sie möchten zertifizierter TAP®-Partner werden? Dann finden Sie hier weitere Informationen.

Zertifizierte TAP®-Partner in Ihrer Nähe

Nicht jeder Zahnarzt oder Kieferorthopäde bietet die Behandlung mit TAP®-Schienen zur Schnarchtherapie an. Erst nach einer entsprechenden Fortbildung im Bereich der zahnärztlichen Schlafmedizin darf mit TAP®-Schienen behandelt werden.

Über die Suchfunktion können Sie die zertifizierten TAP®-Ärzte bei Ihnen vor Ort finden und kontaktieren.